Der Energieausweis ist da und der Bauantrag fertig
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Vorabzug zum Bauantragsplan |
Es verdichtet sich zumindest der zugegeben noch recht
oberflächliche Eindruck, dass man mit der Firma NORDHAUS bauen kann – und nach
einem Kommunikationsdesaster beim Bau unseres ersten Hauses, das Stein auf
Stein errichtet wurde, wissen wir echt, wovon wir sprechen. Damals – vor zehn
Jahren – ging der Generalunternehmer sechs Wochen vor unserem Einzug in die
Insolvenz (was wir durch Handwerker erfuhren, die sich weigerten, ihre Arbeit
fortzusetzen, weil wir zwar den GU bezahlt hatten – dieser allerdings
wiederum nicht die Handwerker). Der Anschluss der Erdwärmepumpe lag noch nicht
im Haus, das Wärmedämmverbundsystem war von – pardon – Idioten mit Kreuzfugen
an die Wand gebracht worden und musste später angedübelt werden, die komplette
Sanitärtechnik war noch nicht verbaut. Aber eben alles bezahlt. Was übrigens
u.a. auch für die Innentüren galt. Verzeiht uns, dass wir die Liste an dieser
Stelle gedanklich nicht weiterführen, aber die Erinnerungen an das Jahr 2011 schmerzen immer
noch. Auch wenn am Ende alles gut wurde und wir uns irgendwann daran gewöhnt
hatten, selbst Bauleiter zu sein.
Jedenfalls, und jetzt kommen wir zurück zur Firma NORDHAUS,
wollten wir in der vergangenen Woche das Thema „Energieberater-Zertifikat“ für
die KfW langsam auf den Weg bringen, denn wir bauen das Haus ja als
KfW40plus-Haus – und ohne dieses Zertifikat eines durch die KfW legitimierten
Energieberaters geht da leider gar nichts. Da die neue KfW-Förderung aber erst
im Juli startet, und wir die Finanzierung auch erst dann beantragen können (was
zur Folge hat, dass wir in unserem NORDHAUS-Vertrag nach wie vor über eine
Ausstiegsklausel bis zur Zusage durch die KfW verfügen), hatten wir ehrlich
gesagt nicht damit gerechnet, dass NORDHAUS den Turbo anschalten würde. Falsch
gedacht: Zwei Tage nach der Bitte um das Einschalten des Energieberaters war
das Zertifikat bereits da. Unser „Vertriebler“, Herr Hartig, hatte mal wieder
ganze Arbeit geleistet. Und wiederum zwei Tage später (dickes Dankeschön an
Frau Kortschlag) lagen auch schon der „Energieausweis für Wohngebäude“ und der „Energiesparnachweis
nach GEG 2020“ bei uns im Briefkasten.
Wir müssen schon sagen: Verglichen mit unserem eigenen Stein-auf-Stein-Haus, das ja vor zehn Jahren auch nicht gebaut wurde, ohne dass uns regenerative Energien, eine solide Außenwand und stimmige Materialien am Herzen gelegen hätten, sind die Zahlen aus dem Energieausweis für unser noch zu errichtendes Zweifamilien-Fertighaus schon beeindruckend. Der Endenergiebedarf liegt gerade einmal bei 13,7 kWh (m2*a), was der Kategorie A+ entspricht, die wir aber auch schon mit 25 kWh (m2*a) erreicht hätten. Die Außenwand liegt bei einem unfassbaren U-Wert von 0,14 W (m2K). Das ist ein Wert, den wir im Massivhausbau (wenn überhaupt) nur erreicht hätten, wenn wir extremen Aufwand betrieben hätten. Die Wand wäre dann allerdings megadick gewesen, hätte vermutlich auch vor Fliegerbomben geschützt, und die Fenster wären optisch wie Schießscharten in den Laibungen verschwunden. Klarer Vorteil Fertighaus-Bau. Das muss man einfach sagen! Und wir kennen ja inzwischen beide Seiten...
Mit der Architektin, Frau Hantke, sind wir unterdessen pandemiekonform telefonisch und auf dem Mailweg - sie hatte auch Videokonferenzen angeboten - im Eiltempo (und hoffentlich dennoch gewissenhaft) durch die Vorabzüge gegangen, haben uns insbesondere lange über einen ebenerdigen Terrassenausstieg unterhalten, diesem Wunsch die entsprechenden Höhen angepasst und haben inzwischen den Bauantragsplan erstellt. Jetzt warten wir nur noch auf den Projekteintrag des Vermessers, damit wir den Bauantrag einreichen können. Bis dahin stehen vor allem Verschönerungsmaßnahmen auf dem Grundstück an, das zurzeit noch nicht wie ein Baugrundstück aussieht, sondern etwas übertrieben formuliert wie eine Mischung aus Dschungel und Onkel Titus‘ Schrottplatz. Dazu muss man wissen, dass am Ende unseres Grundstücks – vom Nachbargrundstück aus etwas überlappend – eine uralte Scheune mit verrosteter Doppeltür und einem mit Holzbrettern verbarrikadierten Fenster steht, an die sich wiederum die Wellblechfassade einer Gewerbehalle anschließt. Sagen wir’s mal so: schöner geht immer. J
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Schön ist anders: Oben am Wellblechpalast sieht man noch den weißen Ursprungston. |
Wir haben uns jedenfalls nicht weniger als die Quadratur des Kreises vorgenommen und wollen zusehen, dass aus dem gewöhnungsbedürftigen Ausblick ein verhältnismäßig schöner wird. Teil 1 des Plans haben wir umgesetzt, indem wir die weiße Wellblechhalle farblich dem Ton der Scheune angepasst haben. Teil II folgt: Wir suchen für die alte Scheune nach einem großen, ebenfalls alten, grünen Scheunentor (oder nach einem kleineren Tor und zusätzlichen Fensterläden), um die rostige Doppeltür und das verbarrikadierte Fenster abzudecken. Dann – so hoffen wir – sähe die Wand aus wie die eines Bauernhofs und hätte sogar ein wenig ländlichen Charme. Falls also jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der ein altes Scheunentor loswerden will: immer her mit dem Kontakt.
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Wenn an der Scheune bald noch ein altes, grünes Bauernhof-Scheunentor das verbarrikadierte Fenster überlagert, wird's vielleicht sogar ganz charmant. |
Bis dahin liebe Grüße und bleibt gesund
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